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Barrierefreies Webdesign

anwenderfreundich. behindertengerecht. multifunktional. umsonst

Seit der Einführung des Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) vom 27. April 2002 und einiger bundesweiter und internationaler Inititiativen erfreut sich das Wortkonstrukt «barrierefreies Internet» bei Webdesigern als Verkaufsargument allgemeiner Beliebtheit.

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Zweifelsfrei kommt der Accessibility (Zugänglichkeit) und Usability (Benutzbarkeit) von Webseiten für Menschen mit Behinderungen berechtigter Weise zunehmende Bedeutung zu.

Vor allem im Bereich des E-Government, also des Datenaustausches mit, zwischen und innerhalb von Behörden sind die im E-Government-Handbuch des Bundes gesetzten Standards berechtigt.

Zudem fordern zahlreiche Interessenverbände das Gleiche. Die Web Accessibility Initiative (WAI) des W3C widmet sich seit einigen Jahren der Aufgabe, Strategien, Richtlinien und Resourcen zu schaffen, um das Internet für Menschen mit Behinderungen zugänglich zu machen. Ein Blick auf den Quellcode der Projektseite vom 7. Januar 2007 dokumentiert den derzeitigen Stand dieser Bemühungen.

Ebenso ist in weiten Teilen der virtuellen Behördenlandschaft, sowie bei Softwareherstellern und Webdesignern, die sich barrierefreies Webdesign auf die Fahnen schreiben, kaum etwas oder überhaupt nichts von dessen Umsetzung zu sehen.

Offene Worte zu Universal Design

Die Realisation von Accessibility und Usability für Behinderte birgt extrem hohen, technischen und, nicht zu vergessen, personellen Aufwand in sich, den insbesondere gewinnorientierte oder mit unzureichenden Budgets ausgestattete Webseitenbetreiber natürlich scheuen, sofern sie überhaupt für ein barrierefreies Internet sensibilisierbar sind.

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Im krassen Gegensatz zur zaghaften Entwicklung der Barrierefreiheit stehen vom Multimilliarden Euro schweren Business vorangetriebene Entwicklungen, welche die Schere der Accessibility und Usability immer weiter aufgehen lassen. Wir reden von Rich Internet Applications, Web 2.0, Ajax, etc...

Die Kundschaft der Webdesigner verlangt ihrerseits zurecht attraktive, zeitgemäße Lösungen, die immer anspruchsvollere Anwender zufriedenstellen müssen.

Gerade die JavaScript-Enwicklung mit vielen, sinnvollen Funktionen wie der Nutzbarmachung der rechten Maustaste oder dem Ladezeiten verkürzenden Erzeugen dynamischer Inhalte (insbesonders durch Ajax) macht das Internet auch immer wertvoller und schneller.

Bei aller nachvollziehbarer Skepsis gegenüber Google´s unbändigen Drang nach Gewinnmaximierung wird man wohl kaum leugnen können, daß Google Maps, Gmail oder Picasa kulturelle und wirtschaftliche Bereicherungen für unsere Gesellschaft darstellen. Und um gleich bei den Suchmaschinen zu bleiben, der Wettbewerb um die besten Plätze in den Suchergebnissen bringt ebenfalls spezifische Anforderungen an eine Website mit sich, die keineswegs ähnlich oder gar deckungsgleich mit denen des barrierefreien Webdesigns sind.

Die Barrieren

Wir sehen also, daß es mehrere Sichtweisen auf die Barrierefreiheit im Internet gibt – seitens der Industrie, der Webseitenbetreiber, Webdesigner und der Menschen mit Behinderungen. Eine kategorisierte Aufzählung aller Barrieren wäre schlichtweg endlos.

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Aus dem Katalog multipler Anforderungen an eine Website hinsichtlich ihrer Usability, Accessibility und ihres Webdesigns werden im Normalfall mindestens 80% gestrichen. Hier nur einige davon.

Sehbehinderte Menschen können in Grafiken enthaltene Texte oder Bilder nicht wahrnehmen, da ihr Ausgabegrät, die sogenannte Braillezeile sie nicht anzeigt. Die 34980 Pixel der nebenstehenden Grafik mechanisch darzustellen würde kein Sinn machen, da die Farbinformationen fehlten.

Die eben angesprochene Grafik zur Linken stellt wiederum ganz gewiß eine berechtigte Barriere dar, um Spam in Gästebüchern oder Mißbrauch von Anmeldeformularen zu vermeiden. Forderungen, alternativ Audio-Files anzubieten, erübrigen sich durch die Existenz von Spracherkennungssoftware.

Videos für Sehbehinderte als Hörmedien bzw. für Hörbehinderte mit Untertiteln für die Braillezeile zu publizieren, wäre ein unzumutbarer Aufwand, denn selbst die großen Sendeanstalten sind kaum in Stande, ein Minimum ihres Programmes in Gebärdensprache anzubieten.

Dann steht da noch das Content Management System im Raum, das behinderten Menschen ein eigenständiges Publizieren von solchen Inhalten ermöglicht, die im Idealfall auch ein gewisses Maß an Attraktivität für den nicht Behinderten bieten. Treiben wir es auf die Spitze?

Weder würde ein Webdesigner oder Anbieter von Internet Service Leitungen, der zu all dem im Stande wäre, es auch nur wagen, dem Schreinermeister um die Ecke die Höhe des dazu erforderlichen Budgets für seine Homepage zu nennen, noch wäre der Entwicklungs- und Aktualisierungsaufwand für den abertausende Artikel umfassenden Webshop eines Versandhauses für Sehbehinderte realisierbar.

Was wir für Sie tun können

Die Ehrlichkeit verlangt es, daß wir hier eines nochmal deutlich machen möchten: Wir können Ihnen konsequent barrierefreies Webdesign explizit nicht anbieten. Wenn andere Anbieter dies tun, sollten Sie besser genau prüfen, auf wen oder was sich dabei einlassen.

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Wenn wir uns in Zukunft einmal ernsthaft mit Barrierefreiheit im Internet oder im EDV-Bereich beschäftigen sollten, gehörte gewiß mehr dazu, als die Links einer Webseite mit Accesskey-Attributen zu versehen und zu behaupten, das Webdesign der Website wäre barrierefrei.

Allerdings pflegen wir Partnerschaften und verfügen über recht gute Kontakte im bayerischen und schweizerschen Hochschulbereich, die über geeignete Resourcen verfügen, um die Realisation barrierefreier Projekte unter bestimmten, formalen Voraussetzungen möglich zu machen.

Diesem Thema gegenüber sind wir also aufgeschlossen und im Stande durch Networking auch hier professionelle Lösungen mit hohem Qualitätsicherungsstandard zu erarbeiten.

Menschen, und besonders Menschen mit Behinderungen, die an einer Zusammenarbeit im Bereich barrierefreies Webdesign mit uns interessiert sind, laden wir dazu ein, mit uns Kontakt aufzunehmen und darüber zu reden, was man gemeinsam unternehmen könnte.

Für Einrichtungen oder Unternehmen, die planen ihren Internetauftritt behinderten Menschen zugänglich zu machen, haben wir sicher ein offenes Ohr und mit den gewiss recht oberflächlichen Erläuterungen auf dieser Seite hoffentlich zumindest aufzeigen können, wie komplex und somit auch kostenintensiv barrierefreies Webdesign und Internet wirklich sind.

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